Entnazifizierung
Als Entnazifizierung wird die ab Juli 1945 umgesetzte Politik der Vier Mächte bezeichnet, die darauf abzielte, die deutsche und österreichische Gesellschaft, Kultur, Presse, Ökonomie, Justiz und Politik von allen Einflüssen des Nationalsozialismus zu befreien.
Die erlassenen Rechtsvorschriften zur Entnazifizierung und Enmilitarisierung des deutschen Volkes bleiben von den Bestimmungen des Grundgesetz unberührt.
Die zur „Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus“ erlassenen Rechtsvorschriften werden von den Bestimmungen dieses Grundgesetzes nicht berührt.
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 139
Dies bedeutet, dass sich alle Deutschen und eingebürgerten Migranten ihre Person, die mit der von Adolf Hitler zwangsverordneten „Deutschen Staatsangehörigkeit“ DEUTSCH vom 5. Februar 1934 behaftet wurde, ihren Willen und Anstrengungen zu unternehmen haben, die Entnazifizierung und Entmitlitarisierung anzustreben. Dies geht auch aus den Beschlüssen des Potsdamer Abkommens im Teil III Deutschland vom 2. August 1945 unmissverständlich hervor:
Es ist nicht die Absicht der Alliierten, das deutsche Volk zu vernichten oder zu versklaven. Die Alliierten wollen dem deutschen Volk die Möglichkeit geben, sich darauf vorzubereiten, sein Leben auf einer demokratischen und friedlichen Grundlage von neuem wiederaufzubauen. Wenn die eigene Anstrengungen des deutschen Volkes unablässig auf die Erreichung dieses Zieles gerichtet sein werden, wird es ihm möglich sein, zu gegebener Zeit seinen Platz unter den freien und friedlichen Völkern der Welt einzunehmen.
Potsdamer Abkommens III Deutschland von 2. August 1945
Grundlage für die Entnazifizierung waren die auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 gefassten Beschlüsse, die vom US-State-Department ausgegebene Direktive JCS 1067 vom 26. April 1945 sowie die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz (Potsdamer Abkommen) von August 1945.
Die gemeinsame Zielsetzung der Entnazifizierung sollte durch ein Maßnahmenbündel erreicht werden, das unter anderem aus einer umfassenden Demokratisierung und Entmilitarisierung bestand. Das wichtigste Ziel war die Auflösung der NSDAP und der ihr angeschlossenen Organisationen.
Zur Entnazifizierung zählt auch die Verfolgung von Kriegsverbrechen, die während des Zweiten Weltkriegs begangen worden waren und die Internierung von Personen, die als Sicherheitsrisiko für die Besatzungstruppen erscheinen.
Russischer Historiker über vier Einschränkungen der deutschen Souveränität durch den 2+4-Vertrag und die Auflagen des Potsdamer Abkommens
s. Artikel 139 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland |Potsdamer Abkommen | Entnazifizierung| SHAEF | SMAD | Carlo Schmid | Rede von Dr. Carlo Schmid im Parlamentarischen Rat am 8. September 1948 | Definition: Reichsbürger